In den letzten 18 Monaten haben sich die Preise für Kakaobohnen und Kakaobutter drastisch erhöht, was zu einer tiefen Krise in der Schokoladenindustrie geführt hat. Der Preis für Kakao stieg zwischen Dezember 2022 und April 2024 um 340 % von 2.500 US-Dollar pro Tonne auf 11.000 US-Dollar. Der Preis für Kakaobutter hat sich sogar verfünffacht und stellt insbesondere für die Herstellung von weißer Schokolade ein großes Problem dar. Hinzu kommt die hohe Nachfrage nach Kakaobutter in der Kosmetikindustrie, was die Situation weiter verschärft.
Die Hauptursachen für diesen Preisanstieg sind klimatische Veränderungen, Krankheiten, die die Kakaobäume befallen, sowie eine starke Spekulation an den Börsen. In wichtigen Anbauländern wie Ghana und der Elfenbeinküste sanken die Ernten im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel. Zudem hat der spekulative Handel mit Kakao dazu geführt, dass viele Unternehmen ihre Bestände zurückhalten, um bei weiter steigenden Preisen zu profitieren. Diese künstliche Verknappung treibt die Kakaopreise weiter nach oben.
Die steigenden Kakaopreise zwingen viele Schokoladenhersteller, ihre Preise zu erhöhen. Größere Unternehmen wie Milka oder Ritter Sport profitieren noch von alten Handelsabkommen und können ihre Produkte zu günstigeren Preisen anbieten. Doch dies spiegelt nicht die aktuellen Marktpreise wieder. Wir kleinen Bean-to-bar Schokoladenhersteller, die Kakao zu aktuellen Preisen einkaufen müssen, sind von den stark gestiegenen Rohstoffkosten betroffen.
Einige Craft Chocolatiers versuchen auf die Eigenproduktion von Kakaobutter umzusteigen, was jedoch hohe Investitionen und zusätzlichen Aufwand erfordert.
Der weltweite Konsum von Schokolade steigt weiterhin, wobei Asien den Markt zunehmend dominiert. Obwohl die Schweiz und Deutschland nach wie vor die höchsten Pro-Kopf-Konsummengen aufweisen, nimmt die Nachfrage in anderen Regionen zu. Die wachsende Beliebtheit von Schokolade treibt die Kakaopreise weiter nach oben, während das Angebot aufgrund klimatischer und wirtschaftlicher Faktoren schrumpft.
Zusammenfassend hat der Preisanstieg bei Kakao und Kakaobutter die Schokoladenproduktion erheblich verteuert. Während die Preise für Schokolade steigen, bleibt die finanzielle Lage der Kakaobauern prekär, was auf strukturelle Probleme in der Kakaoindustrie hinweist.
Was heißt das für uns bei Georgia Ramon?
Für uns kleine Chocolatiers, die sich auf Bio-zertifizierte Bean-to-Bar-Schokolade spezialisiert haben, sind die steigenden Rohstoffpreise eine echte Herausforderung. Aber eines bleibt klar: Wir verzichten nicht auf Qualität!
Was wir tun können, ist smarter einkaufen. Durch geschickte Einkaufsstrategien und eine bessere Lagerhaltung können wir Preissteigerungen abfedern und flexibel reagieren. Auch wenn der direkte Kontakt zu Kakaobauern oder das Pressen eigener Kakaobutter für uns nicht umsetzbar ist, bleibt unser Fokus darauf, nur die besten Zutaten zu verwenden, mit vertrauenswürdigen Bio-Lieferanten zusammenzuarbeiten und handwerkliche Perfektion zu liefern.
Unsere Preise müssen wir anpassen, aber Sie können sicher sein:
Die Qualität unserer Schokolade bleibt auf höchstem Niveau. Wir stehen weiterhin für erstklassige, handgefertigte Schokolade!